Zurück zu Talentförderung

Talent

(dfb). Mit dem Talentförderprogramm setzt der DFB in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden ein Nachwuchskonzept in einer Dimension um, an die weltweit kein anderer Verband heranreicht. Die Zahlen sprechen für sich: Etwa 22.000 Jugendliche im Alter von elf bis siebzehn Jahren werden gefördert. Rund 1.200 Honorartrainer fordern die Jungen und Mädchen in 390 Stütz- punkten, die flächendeckend in ganz Deutschland verteilt sind.
Jeder leistungswillige und talentierte Spieler kann damit erstmals sicher sein, auf der Basis eines qualifizierten Trainings individuell voranzukommen! Dabei ist es egal, in welcher Region Deutschlands er spielt. Dass bei diesen Ausmaßen alles reibungslos abläuft, da- für garantieren 29 hauptamtliche Koordinatoren. Rekordverdächtig auch die Ausgaben: Rund 10 Millionen Euro jährlich lässt sich der DFB das Projekt kosten.
Auf die enorme Zahl von 390 Stützpunkten kommt man, weil eine ausreichende Flächendeckung erreicht werden soll. Bei bundesweit 27.000 Vereinen entspricht das durchschnittlich 70 Vereinen pro Stützpunkt. Damit ist ein engmaschiges Netz ge- knüpft, das eine kompakte Sichtung ermöglicht. Um auch ein effektives Training sicher zu stellen, sollen an jedem Stützpunkt in zwei Gruppen nicht mehr als jeweils 30 Spieler trainiert werden – in der einen die Kicker der Altersgruppe U12 und U13, in der anderen die der U14 bis U18.
In der ersten Gruppe liegt auch die Besonderheit des gesamten Projekts. Eine derart um- fangreiche und intensive Sichtung des D-Junioren-Jahrgangs gab es bisher noch nicht. Die angeblich 3 bis 5 Prozent Hochbegabten in jedem Jahrgang werden durch das DFB-Talentförderprogramm erfasst. Allerdings soll für sie wie für alle anderen Spieler, die zum Stützpunkttraining eingeladen werden, keine andere Förderung wegbrechen. Die zusätzlichen Angebote für die Landesauswahlmannschaften und das Vereinstraining laufen weiter wie immer. Das Fördertraining ist eine zusätzliche Einheit und findet wöchentlich statt. Die Grundstruktur des DFB-Talentförderprogramms ist einfach, aber gerade deshalb praktikabel, überschaubar und effizient!
• Der Weg zum Spitzenfußball verbreitert sich!
(dfb). Der Großteil unserer Spitzentalente gehört heute den Nachwuchsabteilungen der Lizenzvereine an, um sie hier auf die Anforderungen im Leistungsfußball vorzubereiten. Doch der Prozentsatz an Spielern, die außerhalb der Profiklubs heranreifen und als Quereinsteiger erst spät zu einem Lizenzverein wechseln, ist relativ hoch. Diese Quereinsteiger sind mit 14, 15, 16 Jahren zwar größtenteils regionale Spitzentalente, für die Spitzen-Nachwuchsmannschaften der Lizenzvereine reicht es zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Erst später machen sie nochmals einen Leistungssprung und werden zu Top-Spielern. Das DFB-Talentförderprogramm zielt auch auf diese Gruppe an Perspektiv- Spielern.

Die Einflussfaktoren der Talentförderung
(dfb). Wenn die Förderung von jungen talentierten Fußballern bis hin zu Spitzenspielern gelingen soll, dann müssen gleichzeitig unterschiedliche Einflussfelder in einem umfassen- den Konzept berücksichtigt werden. Zunächst ist es wichtig, auf Basis perspektivisch ausgerichteter Sichtungskriterien die richtigen Talente zu finden. Ein systematischer Trainingsaufbau mit genau fixierten Zielen, Inhalten und Methoden für die einzelnen Trainingsstufen ist ein weiterer zentraler Baustein. Gleichzeitig kommt es darauf an, sportliche und schulische Karrierepläne miteinander zu koordinieren. Schließlich müssen die Wettspiele (u.a. altersgemäße Spielsysteme und -taktiken) den Lernprozess der Talente fördern!

Was macht ein Fußballtalent aus?
(dfb). Bevor sich die verschiedenen Instanzen daran machen, Talente zu sichten und für die verschiedenen Ebenen der Talentförderung auszusuchen, müssen sie sich vorab darüber verständigen, welche Merkmale ein junger Fußballer überhaupt aufweisen muss, wenn er das Potenzial zu einem Spitzenspieler von übermorgen haben soll. Dabei ist es schwierig zu bestimmen, ob ein junger Spieler die Anlagen hat, in ferner Zukunft zu einem Fußballer der Extraklasse heranzureifen. Denn bei dieser Prognose über den Karriereverlauf ist die Erfassung eines festen Spektrums an fußballerischen Anlagen zwar unerlässlich, gleichzeitig müssen aber noch weitere Komponenten berücksichtigt werden.
   Wichtige Kriterien:    • Kondition/Koordination (Bewegungsgeschicklichkeit; Schnelligkeit)    • Taktisches Spielvermögen (Schnelles Umschalten auf neue Situationen; Spielwitz und -freude; Geschicktes 1 gegen 1)    • Technische Fähigkeiten (Kreativität am Ball; Ausgeprägte Ballgeschicklichkeit; optimale Grundtechniken)    • Persönlichkeitseigenschaften (Selbstvertrauen; Willensstärke)